In praller Sonne E-Auto laden oder parken: Wie schädlich ist das für den Akku? (2024)

In praller Sonne E-Auto laden oder parken: Wie schädlich ist das für den Akku? (1)

27. Juli 2024 | Tobias Stahl

In praller Sonne E-Auto laden oder parken: Wie schädlich ist das für den Akku? (2)

(EFAHRER.com)E-Auto draußen statt in der kühlen Garage parken: Rächt sich das in der Reichweite?

Sind sommerliche Temperaturen jenseits der 25 Grad schädlich für den E-Auto-Akku? Lässt die Gluthitze die Batterie schneller altern und Sie kommen weniger weit? Wir klären auf.

Angesichts sommerlicher Temperaturen kommt bei vielen E-Autobesitzern die Sorge auf, dass der Akku in ihrem Stromern unter der Hitze leidet. Immerhin können extreme Minusgrade im Winter die Reichweite von E-Autos – je nach Batterie, Heizungseinstellungen und Fahrstil – merklich beeinflussen. Ist das auch im Sommer der Fall – und könnte der Antriebsakku bei extremer Hitze sogar Schaden nehmen?

Elektroautos müssen bei hohen Temperaturen freilich härter arbeiten, um die Batterie und die Fahrzeuginsassen kühl zu halten, was sich allerdings bei Temperaturen bis gut 30 Grad Celsius kaum auf die Reichweite auswirkt. Auf chemischer Ebene bedeutet extreme Hitze allerdings, dass die Ionen in der Lithium-Ionen-Batterie sich schneller bewegen, was die Alterung beschleunigen könnte. Das entscheidende Stichwort ist hier allerdings „extreme Hitze“. Schließlich beschleunigen die Ionen sich auch bei jedem Schnellladevorgang – und dennoch sind sporadische Schnellladungen für E-Auto-Akkus offenbar nicht so schädlich, wie häufig behauptet wird.

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Sommerliche Temperaturen machen modernen E-Autos nichts aus

Alle modernen E-Autos verfügen über eine Temperaturkontrolle für die Antriebsbatterie. Diese temperiert den Akku beim Laden und sorgt dafür, dass er nicht überhitzt. Da der Akku meist im Unterboden sitzt, muss man sich auch über die Sonneneinstrahlung keine Gedanken machen.

Dass sommerliche Hitze kein Problem für E-Autos darstellt, konnte auch das US-Unternehmen Recurrent mit seinen Daten zeigen. Recurrent bietet Batterie-Gesundheitsanalysen für E-Auto-Käufer und -Verkäufer an und kann deshalb auf eine breite Datenbasis zurückgreifen. Auf seiner Website erklärt das Unternehmen, das Elektroautos bei Temperaturen bis 32 Grad Celsius nur 2 bis 5 Prozent ihrer maximalen Reichweite einbüßen. Die meisten E-Autofahrer dürften das also nicht einmal bemerken. Messungen der Batteriedaten von insgesamt 7.500 Fahrzeugen haben laut Recurrent jedoch gezeigt, dass Elektroautos bei sehr heißem Wetter mit Temperaturen über 35 Grad Celsius 20 bis 30 der Gesamtreichweite verlieren können.

Aus den Daten geht allerdings nicht hervor, woran das liegen könnte. Recurrent hat in diesem Zusammenhang nur die Reichweite berücksichtigt, nicht jedoch das jeweilige Fahrverhalten, das Gelände oder die eingestellte Innenraumtemperatur. Zudem basieren die Reichweitenverluste bei Temperaturen über 35 Grad Celsius auf „extrem begrenzten Daten“, wie das Unternehmen erklärt.

In zwei Hitze-Szenarien könnte die Batterie tatsächlich Schaden nehmen

Die Reichweite eines modernen E-Autos leidet also nur unter extremer Hitze merklich. Sobald die Temperaturen wieder sinken, steigt allerdings auch die Reichweite wieder – die Antriebsbatterie sollte dadurch keinen Schaden nehmen. Darauf weist auch Recurrent hin: Moderne Elektroautos können demnach sehr hohen Temperaturen standhalten, weil sie über ein robustes Wärmemanagementsystem verfügen, das die Batterien kühl und sicher hält.

Es gibt allerdings zwei Szenarien, in denen die Batterie durch Hitze beschädigt werden könnte:

  1. Wenn ein E-Fahrzeug im Sommer bei sehr hohen Temperaturen mit einem extrem niedrigen Ladestand für längere Zeit abgestellt wird, steht dem Wärmemanagementsystem des Fahrzeugs irgendwann kein Strom mehr zur Verfügung. Sofern möglich, kann man sein E-Auto bei hohen Temperaturen an der Ladestation lassen, ohne zu laden. Dann kann das Wärmemanagementsystem kontinuierlich Strom aus dem Netz ziehen. Auch wenn das nicht möglich ist, sollten Akkustände bis 10 Prozent aber mehr als ausreichend sein, um das Wärmemanagementsystem auch über längere Zeit hinweg zu versorgen.
  2. Recurrent warnt davor, ein E-Auto wochenlang unbewegt in extremer Hitze stehenzulassen. Das könne etwa passieren, wenn man sein E-Auto im Sommer am Flughafen parkt und für mehrere Wochen verreist. Parken im Schatten oder in geschlossenen Räumen sei hier vorzuziehen. Das bedeutet jedoch auch nicht, dass man sein E-Auto nicht eine gute Woche lang in der Sonne stehen lassen kann. Lediglich längere Zeiträume und immense Hitze stellen hier ein Problem dar.

„Der schlimmste Fall ist ein Auto, das den ganzen Sommer über in einer unklimatisierten Garage in Phoenix steht, ohne an die Steckdose angeschlossen zu sein“, erklärt Scott Case, Mitbegründer und Geschäftsführer von Recurrent, im Gespräch mit Bloomberg. „Das wird die Batterie sehr schnell kochen. Wenn das Auto an die Steckdose angeschlossen ist, kann es die Ladeenergie nutzen, um die Batterie zu kühlen."

Noch eine wichtige Information für Besitzer älterer Elektroautos: Manche E-Fahrzeuge haben keine integrierte Batterietemperierung. Das ist etwa bei der ersten Generation des Nissan Leaf der Fall. Die Batterien dieser E-Fahrzeuge können gerade in sehr heißen Ländern merklich unter den Temperaturen leiden.

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In praller Sonne E-Auto laden oder parken: Wie schädlich ist das für den Akku? (2024)

FAQs

In praller Sonne E-Auto laden oder parken: Wie schädlich ist das für den Akku? ›

Hitze vermeiden: Wenn Sie Ihr E-Auto länger stehen lassen, stellen Sie es besser nicht in die pralle Sonne. Dies ist nicht nur abträglich für die Lackierung und die Ausstattung im Innenraum, sondern kann auch Ihrer Batterie schaden.

Wie viel Akku verliert ein E-Auto beim Stehen? ›

Selbstentladung: Längeren Standzeiten vermeiden

Wenn das beachtet wird, hält der Akku auch längere Standzeiten unbeschadet aus. Als Faustregel kann man sagen, dass sich die Batterie eines E-Autos ungefähr um vier Prozent je Monat entlädt, wenn die Raumtemperatur angemessen ist.

Was schadet dem Auto Akku? ›

Für den täglichen Bedarf ist eine Begrenzung auf 80 Prozent meist ausreichend und schont die Batterie. Auch häufiges, starkes Entladen der Batterie kann die Batterie schädigen. Also möglichst schon zwischen 10 und 20 Prozent Akkustand nachladen.

Kann man E-Auto in Garage laden? ›

Das bedeutet E-Autos dürfen genauso wie Verbrenner in Tiefgaragen geparkt und geladen werden.

Kann ein E-Auto beim Laden explodieren? ›

Bei vollelektrischen Pkw besteht keine erhöhte Explosions- oder Brandgefahr – weder bei technischen Defekten noch durch einen Unfall. Zwar kann sich die Elektroauto-Batterie bei einer Kollision verformen. Sicherheitsmechanismen sorgen aber dafür, dass sich das Hochvoltsystem des Fahrzeugs automatisch abschaltet.

Was passiert wenn man ein Elektroauto zu lange lädt? ›

Um eine solch hohe Ladeleistung zu erreichen, wird viel Wärme freigesetzt, die für die Batteriezellen schädlich sein kann. Wenn das Fahrzeug viel gefahren und überwiegend an Schnellladestationen aufgeladen wird, kommt es häufig zu einer Überhitzung der Batterie, was zu einer frühzeitigen Leistungsminderung führt.

Was passiert wenn ein E-Auto lange steht? ›

das E-Auto über einen längeren Zeitraum stillgelegt und mehrere Monate nicht bewegt wird. Denn aufgrund ihrer Chemie verlieren Lithium-Ionen-Akkus rund 3 Prozent Ladung im Monat. Eine Tiefentladung kann unter Umständen zu irreversiblen Schäden an den Akkuzellen führen.

Warum E-Auto nicht auf 100% Laden? ›

Nein, vermeiden Sie extreme Ladestände, also weder 0 % noch 100 %. Eine komplette Voll- oder Entladung des E-Auto-Akkus schadet den Lithium-Ionen-Zellen. Der Ladestand sollte idealerweise immer zwischen 20 – 80 % liegen. Weniger Akku bedeutet natürlich auch weniger Reichweite.

Warum soll man ein E-Auto nur bis 80% laden? ›

Ladestand der Batterie am besten zwischen 20 und 80 %.

die Lebensdauer verkürzen kann. Am besten liegt der Ladezustand deiner Batterie zwischen 20 und 80 %. So kann der Energiespeicher seine volle Leistung abrufen.

Kann man ein E-Auto Täglich laden? ›

Trugschluss: Elektroauto jeden Tag laden? Grundsätzlich gilt es Extreme zu vermeiden. Dies bezieht sich auch auf die Ladezeit Ihres Stromers. Wer den Akku seines Elektroautos täglich bis zum Anschlag auflädt (100 Prozent), riskiert auf Dauer, dass die Batterieleistung abnimmt.

Warum E-Auto nicht an Steckdose laden? ›

E-Auto an Steckdose laden

das Laden an der Haushaltssteckdose kann durchaus gefährlich werden. Das liegt daran, dass die heimischen Leitungen nicht für derart hohe Dauerbelastungen ausgelegt sind. Es kann zu Überhitzungen, Kurzschlüssen oder im schlimmsten Fall sogar zu Kabelbränden kommen. größere Ladeverluste.

Kann man ein Elektroauto über Nacht an einer Ladestation stehen lassen? ›

Vermeiden Sie es, Ihr Fahrzeug über Nacht stehen zu lassen

An manchen Standorten mit EVgo-Ladegeräten gelten unterschiedliche Richtlinien bezüglich der Parkdauer der Fahrzeuge und einige Fahrer wurden aufgrund von Wartungsarbeiten am Grundstück abgeschleppt.

Kann man das Auto während des Ladevorgangs eingeschaltet lassen? ›

Ja! Es ist völlig sicher und angemessen, Ihr Auto während des Ladevorgangs zu starten . Es gibt Sicherheitsmaßnahmen, die verhindern, dass der Antrieb während des Ladevorgangs einschaltet. Sie müssen sich also keine Sorgen machen, dass Ihr Auto plötzlich beschleunigt.

Was passiert wenn man mit einem Elektroauto ins Wasser fährt? ›

Der Elektroantrieb und die Hochvoltbatterie sind gegen aus- und eindringende Flüssigkeiten geschützt. Kommen die Leitungen und Kontakte jedoch mit Wasser in Berührung, können sie beschädigt werden. Es besteht die Gefahr eines Systemausfalls. Um diesen zu vermeiden, solltest du nicht durch tiefes Wasser fahren.

Wie hoch ist die Brandgefahr bei E-Autos? ›

Expert*innen von ADAC, Dekra und der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) geben aber Entwarnung: Elektroautos haben keine höhere Brandgefahr als Benziner oder Diesel. Das gilt auch für die Blitzgefahr bei Sturm und Unwetter.

Wie lange dauert es bis ein E-Auto brennt? ›

Das liege an der Lithium-Ionen-Batterie. Die Zellen darin könnten sich in einer Art Domino-Effekt entzünden. Dann brenne das Auto innerhalb von Sekunden lichterloh. Bei einem Verbrenner dauere es hingegen ein paar Minuten, bis das komplette Auto brennt.

Wie viel verbraucht ein Elektroauto im Stand? ›

Der ADAC hat dazu Tests mit den verbreiteten Fahrzeugmodellen Renault Zoe Z.E. 50 und VW e-up durchgeführt: Bei einer Wohlfühltemperatur im Wagen und frostigen Minusgraden draußen verbrauchten die Stromer im Schnitt gerade einmal 2 bzw. 3 Kilowattstunden. Das Standlicht wurde bereits einberechnet.

Wie lange kann ein E-Auto stehen ohne zu fahren? ›

Für Sie bedeutet das: Auch wenn Ihr Akku bereits auf Null steht, fährt das E-Auto weiter. Möglicherweise schafft das Fahrzeug noch bis zu 30 Kilometer Strecke oder sogar mehr. Allerdings lässt sich nicht überprüfen, wie viel Energie wirklich noch vorhanden ist.

Wie lange darf ein Auto stehen ohne bewegt zu werden Batterie? ›

Wer sein Auto drei Tage stehen lässt, braucht nichts zu befürchten. Bereits bei einer Woche kann es je nach Zustand des Autos – beispielsweise bei einer alten Batterie – zu Problemen kommen. Gut gepflegte Neuwagen können bis zu drei Monate ohne Probleme stehen.

Wie lange kann man ein E-Auto im Winter stehen lassen? ›

Mit einem Elektroauto im Stau darf die Heizung also auch bei eisiger Kälte problemlos mehrere Stunden auf Wohlfühltemperaturen laufen. Ausschlaggebend dabei ist natürlich, wie voll die Batterie zu Staubeginn ist – aber das ist ja vergleichbar dem Tankfüllstand beim Verbrennerfahrzeug.

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